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Kinderbetreuung

Schulschließungen

Mütter oftmals alleine für Homeschooling und Care-Arbeit verantwortlich

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Durch die Schließungen der Schulen stehen viele Eltern und Kinder vor neuen Herausforderungen. Die Obfrau des Vorarlberger Familienverbands, Patricia Zupan-Eugster, sieht die aktuelle Situation aber auch als Chance. Familie und Arbeit muss seit langer Zeit neu gedacht und positioniert werden. Familien und Arbeitgeber müssen es als Aufgabe sehen, Erwerbs- und Care-Arbeit unter einen Hut zu bringen. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist auch ein Schlüssel zu mehr Gleichberechtigung und eine Chance für neue Arbeitsmodelle.

Die Schulen wurden trotz zahlreicher Kritik von Ärzten, Psychologen und Interessensvertretungen am Dienstag geschlossen. Somit kommen auf viele Eltern wieder neue Belastungen zu. Ein weiterer Schullockdown 3.0. soll deshalb unbedingt verhindert werden, fordert Zupan-Eugster: „Die Klassen sollen in Zukunft aufgeteilt werden, freistehende Räumlichkeiten sollen zu Klassenzimmer umfunktioniert werden und eine Staffelung des Schulbeginns für einzelne Klassen ist dringend notwendig. Dazu braucht es jetzt schon einen detaillierten Plan für den kommenden Winter. Ich finde es zwar sehr gut, dass die Schulen bei Bedarf für Kinder weiterhin geöffnet bleiben, aber für die Zukunft brauchen wir neue Maßnahmen. Wir haben noch lange nicht alle Möglichkeiten und Lösungsvorschläge berücksichtigt, ich würde mir wünschen, dass lösungsorientierter gehandelt wird.“

Die Obfrau der größten Interessensvertretung für Familien im Ländle findet es allerdings sehr bedauerlich, dass die Betreuung der Kinder im Homeschooling oftmals immer noch rein Aufgabe der Mutter ist: „Es sind immer noch vermehrt Mütter, die die zusätzlichen Kinderbetreuungszeiten auffangen. Die Pandemie zeigt, wie fragil das Konstrukt ist, auf dem die Gleichstellung der Frau in der Wirtschaft baut. Es steht und fällt mit der Kinderbetreuung.“

Sie sieht die aktuelle Situation deshalb auch als Chance dafür, dass in Österreich traditionelle Rollenbilder aufgebrochen werden. Zupan-Eugster fordert Unternehmen und Familien zum Umdenken auf: „Nun haben Väter die Chance, sich aktiv einzubringen und den 2. Lockdown für eine zukünftig ausgewogenere Aufteilung von Erwerbs- und Care-Arbeit zu nützen. Außerdem dürfen Arbeitszeitreduktionen nicht nur zu Lasten der Frauen getroffen werden. Unternehmen sollen deshalb aktiv mitarbeiten, dass die zusätzliche Betreuung nicht an den Müttern hängen bleibt.“

Die Zahlen zeigen deutlich, dass die Pandemie auf dem Arbeitsmarkt vor allem viele Frauen hart getroffen hat. Insgesamt gab es Ende Juni 64.146 „Corona-Arbeitslose“. Davon waren 54.702 Frauen und nur 9.444 Männer. „Kindergarten- und Schulschließungen verstärken die Einkommensungleichheit zwischen Mann und Frau. Auch deshalb sollte eine weitere Schließung der Schule in Zukunft verhindert werden“ erklärt die Obfrau des Vorarlberger Familienverbands.

 

Teilzeit

Katholischer Familienverband: Teilzeit ist ein Erfolgsmodell

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Jede zweite Mutter mit zumindest einem Kind über drei Jahren arbeitet in Teilzeit und kann so Beruf und Familie vereinbaren. Der Katholische Familienverband fordert mehr Akzeptanz für Elternteilzeit und die gleiche bessere pensionsrechtliche Bewertung wie für die Altersteilzeit.

Wien, 9. Oktober 2019. „Teilzeitarbeit ist eine Erfolgsgeschichte und bietet die Möglichkeit Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen“, ist Rosina Baumgartner, Generalsekretärin des Katholischen Familienverbandes überzeugt. Als zweifache Mutter ist sie in einer Führungsposition mit 30 Stunden teilzeiterwerbstätig und leitet den Verband auf Bundesebene. „Was wir dringend brauchen, sind eine bessere pensionsrechtliche Bewertung von Teilzeit sowie mehr qualifizierte Teilzeitarbeitsplätze und Aufstiegschancen“ ist Baumgartner überzeugt und sagt: „Was für die Altersteilzeit gilt, muss auch für Elternteilzeit möglich sein.“ Bei der Altersteilzeit werden trotz Reduktion der Arbeitszeit die Beiträge zur Pensionsversicherung in voller Höhe weiterbezahlt. Damit sind mit der Altersteilzeit keine pensionsrechtlichen Nachteile verbunden. „Es kann nicht sein, dass wir für ältere Arbeitnehmer/innen die Altersteilzeit durch die staatliche Übernahme eines Teils der Pensionsbeiträge attraktiv machen, während wir Eltern mit kleinen Kindern die Teilzeit als Falle schlechtreden“, kritisiert Baumgartner. In der Debatte werde oft mit zweierlei Maß gemessen.

Tatsache ist, dass von den Müttern mit Kindern unter sechs Jahren zwei Drittel erwerbstätig sind, davon 80 Prozent in Teilzeit und 20 Prozent in Vollzeit. „Es ist vielfach der Wunsch der Eltern weniger Stunden außer Haus zu arbeiten und dafür eine bessere Work-Life-Family-Balance zu haben“, weiß Baumgartner aus eigener Erfahrung. Unser Rechtsanspruch auf Elternteilzeit ist auch international ein Leuchtturmprojekt: „Gestern hatten wir ein Fernsehteam aus Tschechien da, dass zwei unserer in Teilzeit arbeitenden Mütter über ihre Erfahrungen befragte“, berichtet Baumgartner und appelliert an Wirtschaft und Politik: „Teilzeitarbeit darf nicht zur Falle, sondern soll zur Chance werden – gerade in Zeiten der Digitalisierung und Automatisierung sollten wir die Arbeit neu denken“, so Baumgartner.

Quelle: Mag. Julia Standfest, Katholischer Familienverband Österreichs