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Keine Gewaltfreiheit ohne Geschlechtergerechtigkeit – Prävention muss mitgedacht werden

By 17. November 2021Allgemein

Das femail FrauenInformationszentrum unterstreicht die Bedeutung von Präventionsarbeit anlässlich der heutigen Landtagsdebatte zu einem landesweiten Maßnahmenpaket gegen Gewalttaten an Frauen. „Wir begrüßen die Initiative der fünf Landtagsfraktionen, ein Kompetenznetzwerk zum Thema ‚Gewalt an Frauen‘ in den Vorarlberger Landeskrankenhäusern zu entwickeln. Nur dürfen wir nicht erst hinschauen, wenn die Gewalt schon passiert ist. Wir müssen immer auch einen Fokus auf Prävention von Gewalt legen, um die nicht abreißen wollende Serie von Gewalttaten gegen Frauen in ganz Österreich zu durchbrechen“, fordert femail Geschäftsführerin Sarah Bard. „Dazu zählen eben auch die Stärkung des Bewusstseins für alle Formen von Gewalt gegen Frauen und eine Sensibilisierung für Geschlechtergerechtigkeit – vom Kindesalter an.“

23 Femizide gab es in Österreich bereits in diesem Jahr. „Femizide erhalten meist große mediale Aufmerksamkeit. Femizide sind aber nur die Spitze eines Eisbergs. Gewalt an Frauen kennt viele Formen und die Gewaltspirale beginnt meist viel früher. Hier gilt es anzusetzen. Als Gesellschaft müssen wir die Ursache von Gewalt beseitigen wie ungleiche Machtverhältnisse und Abhängigkeiten. Solange wir keine Gleichstellung von Frauen und Männern in allen Lebensbereichen erreichen, wird es auch keine Gewaltfreiheit geben“, ist Sarah Bard überzeugt.

Prävention von Gewalt an Frauen – keine Kür, sondern gesetzliche Pflicht
Österreich hat als eines der ersten Länder die Istanbul-Konvention unterzeichnet und sich damit verpflichtet, alle erforderlichen Maßnahmen und Gesetze zu setzen, um Gewalt gegen Frauen in jeglicher Form – körperlich, sexuell, psychisch und wirtschaftlich – zu verhindern. „Bedenkt man, dass Frauen in Österreich zwischen 16 und 40 Jahren eines von fünf gesunden Lebensjahren aufgrund von Gewalterfahrungen verlieren, wird klar, dass Prävention von Gewalt eindeutig Teil der Gesundheitsvorsorge ist und entsprechend im Vorsorgesystem verankert werden muss. Für die Prävention von Gewalt an Frauen braucht es systematische Konzepte und Instrumente, die routinemäßig eingesetzt werden, und das entsprechende Budget, um diese zu entwickeln.“

Rückfragehinweis:
Femail – Fraueninformationszentrum Vorarlberg
Sarah Bard
T  05522 31 002 – 11
sarah.bard@femail.at
www.femail.at

Über femail – FrauenInformationszentrum
femail ist Vorarlbergs Informations- und Servicestelle für Frauen und Plattform für innovative Ideen in Frauen- und Genderfragen in Vorarlberg. Unser Anliegen ist die eigenständige und sichere Lebensgestaltung von Frauen. Unsere Spezialistinnen bieten für fast alle Lebensbereiche fachkundige Absicherung und Integration. Ziel unseres Engagements ist die Gleichstellung von Frauen und Männern.

Presseaussendung von femail – FrauenInformationszentrum (16.11.2021)