fbpx

Frauen verdienen weniger als Männer, befinden sich in weniger Führungspositionen und politischen Ämtern. Gleichzeitig arbeiten deutlich mehr – vor allem wegen Betreuungspflichten – Teilzeit. In Sachen Kinderbetreuung haben Männer Nachholbedarf. All das wirkt sich auf die Alterspension aus.

19,9 Prozent weniger als Männer verdienten Frauen 2019 pro Stunde brutto. Gründe für die Lohnlücke sind laut Statistik Austria etwa Branchenwahl, Dauer der Zugehörigkeit im Betrieb, aber vor allem die Teilzeit, die wiederum deutlich von der Familiengründung beeinflusst wird.

14 Prozentpunkte der Lohnunterschiede bleiben laut Statistik Austria unerklärt. Zu den wichtigsten erklärbaren Faktoren zählt die Branche (2,9 Prozentpunkte), das Ausmaß der Beschäftigung (2,6 Prozentpunkte) und die Dauer der Unternehmenszugehörigkeit (1,7 Prozentpunkte). Das wirtschaftsliberale Institut Agenda Austria kommt auf einen unerklärbaren Lohnunterschied von 3,5 bis elf Prozent. Dies variiere nach Einkommensklasse, je höher, desto größer der Unterschied.

21.719 Euro betrug das mittlere Jahreseinkommen von Frauen in Vorarlberg im Jahr 2019. Das sind 52,5 Prozent von dem, was Männer im Land verdienen (41.367 Euro). In Vorarlberg zeigt sich der größte Einkommensunterschied. Österreichweit verdienen Frauen mit einem mittleren Jahreseinkommen von 22.808 Euro 64 Prozent des Männereinkommens. Ein Teil der Einkommensdifferenz ist auf Teilzeitarbeit zurückzuführen. Unter den ganzjährig Vollzeitbeschäftigten erzielten in Vorarlberg die Frauen mit 38.812 Euro 76,7 Prozent des Einkommens der Männer (50.610 Euro). Österreichweit kommen Frauen auf 39.320 bzw. 86 Prozent

1019 Euro betrugen die mittleren monatlichen Alterspensionsbezüge der Frauen im Jahr 2019 brutto, jene der Männer 2007 Euro. Betrachtet man nur die 2019 neu zuerkannten Pensionen, dann waren die Alterspensionen der Frauen mit 1226 Euro im Mittel um 46 Prozent niedriger als jene der Männer mit 2273 Euro.

74,3 Prozent der 25- bis 49-jährigen Frauen mit Kindern unter 15 Jahren sind teilzeitbeschäftigt. Bei den Männern sind es 5,6 Prozent. 46 Prozent der Paare mit Kindern unter 15 Jahren leben nach dem Modell „Mann Vollzeit, Frau Teilzeit“. Bei 18,4 Prozent war laut Statistik Austria ausschließlich der Mann erwerbstätig, bei 14,6 Prozent arbeiten beide Partner Vollzeit. In 10,4 Prozent der Fälle war einer der Partner – meistens die Frau – in Elternkarenz. Dass nur die Frau Vollzeit arbeitet oder beide teilzeitbeschäftigt sind, ist bei weniger als zehn Prozent der Fall.

41 Prozent der teilzeitbeschäftigten Frauen geben laut Rechnungshof Betreuungspflichten als wichtigsten Grund für ihre Teilzeitbeschäftigung an, bei Männern waren es hingegen nur sechs Prozent. Sie waren hauptsächlich wegen schulischer oder beruflicher Weiterbildung nicht vollzeiterwerbstätig (34Prozent). 4,5 Prozent der Tage, an denen Eltern Kinderbetreuungsgeld erhalten, entfallen auf Männer. Ein interessantes Detail: Väter nahmen vorzugsweise in den Monaten Juli und August das Kinderbetreuungsgeld in Anspruch.

17 von 225 Vorstandspositionen (7,6 Prozent) sind in den an der Wiener Börse notierten Unternehmen mit Frauen besetzt. In den 200 umsatzstärksten Unternehmen des Landes liegt der Geschäftsführerinnenanteil bei neun Prozent.

32,3Prozent der Aufsichtsräte in den quotengebundenen, börsennotierten Unternehmen sind Frauen. Der Anteil weiblicher Aufsichtsratsmitglieder in den nicht-quotenpflichtigen börsennotierten Unternehmen liegt bei vergleichsweise niedrigen 18,3 Prozent.

3,8 Prozent der unselbständig erwerbstätigen Frauen waren 2019 in einer Führungsposition. Bei den Männern waren es 8,1 Prozent. Selbst bei gleichen Bildungsabschlüssen waren Frauen stärker in mittleren Positionen vertreten als Männer, während Männer häufig in Führungspositionen aufstiegen.

47,7Prozent der erwerbstätigen Frauen sind teil-eitbeschäftigt, 10,7 Prozent sind es bei den Männern.

46,7 Prozent beträgt der Frauenanteil in der österreichischen Bundesregierung. 39,9 Prozent der Nationalratsabgeordneten sind weiblich. Drei der sieben Mitglieder der Vorarlberger Landesregierung sind weiblich (42,9 Prozent). Der Österreich-Schnitt liegt bei 39,7 Prozent.

44,4 Prozent der Landtagsabgeordneten sind in Vorarlberg weiblich (16 von 36). Schlusslicht ist Kärnten mit 22,2 Prozent. 6 Bürgermeisterinnen zählt Vorarlberg in den 96 Gemeinden. Das sind 6,3 Prozent. In Österreich liegt die Quote bei 9,4 Prozent. In den Gemeindevertretungen beträgt der Frauenanteil 24,6 Prozent.

13 der 27 Mitglieder der EU-Kommission sind weiblich. 5 der 27 EU-Staaten haben eine Regierungschefin (Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Litauen). Drei von 21 EU-Staats-präsidenten sind weiblich (Estland, Griechenland, Slowakei). In den Monarchien gibt es eine Königin (Dänemark).

Quelle: Vorarlberger Nachrichten