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Wie wir Mobbing aus den Schulen halten

By 7. September 2021Allgemein

Wir gegen Mobbing – Vorarlberg: Mobbing- und Gewaltprävention für Schulklassen

Am 13. September starten wieder die Schulen. Denken Sie an ihre Schulzeit zurück. Fällt ihnen dabei eine Person ein, die in ihrer Schulzeit regelmäßig schikaniert und gehänselt wurde? Die meisten Menschen beantworten diese Frage mit Ja. Bei andauernden und regelmäßigen verbalen, nonverbalen und körperlichen Attacken wird von Mobbing gesprochen. Jugendliche die gemobbt werden, leiden an tiefen seelischen Verletzungen, die sie bis in das Erwachsenenalter begleiten. Folgen von Mobbing sind häufig: plötzlicher Leistungsabfall, depressives Verhalten oder auch Schulverweigerung. Nicht nur die betroffene Person leidet unter Mobbing, oft betrifft es auch das Wohlbefinden der ganzen Klasse. Berücksichtig man, dass eine Schulklasse im Durchschnitt 20 Schüler*innen hat, sind nach der HBSC Studie 2018 weiterhin pro Klasse rund 2 Kinder in Österreich von Mobbing betroffen. Die Offene Jugendarbeit stellt in Zusammenarbeit mit der Mobbingkoordinationsstelle der Bildungsdirektion Vorarlberg ein landesweites Mobbing-Präventionsangebot für die Sekundarschulen in Vorarlberg zur Verfügung. Dabei berät die Offene Jugendarbeit auch zusätzlich außerhalb des Schulkontextes Betroffene und Erziehungsberechtigte. Finanziert und ermöglicht wird das Angebot von der ÖGK und dem Sozialfonds, also Land und Gemeinden. Fachlich begleitet und beauftragt wird es durch den Fachbereich Kinder- und Jugendhilfe der Vorarlberger Landesregierung.

Bewusstsein für Mobbing hat sich verstärkt:
Die HBSC Studie 2018 zeigt, dass in österreichischen Sekundarschulen Mobbing abgenommen hat und sich an den internationalen Durchschnitt anglich. Lag 2014 der Durschnitt bei 14% der 10 bis 16-jährigen, die Angaben mehr als zweimal im Monat von Mobbing-Attacken betroffen zu sein, sind es 2018 noch 8% der Jugendlichen. Diese Erkenntnis ist als Erfolg zu sehen und lässt sich durch das höhere Bewusstsein der Thematik in den Schulen und in der Politik erklären, was zu mehr Akzeptanz gegenüber den Mobbing-Präventionsmaßnahmen führt. Landesrätin Wiesflecker beschreibt: „Weiterhin werden wir gegen Gewalt und Mobbing in unseren Schulen vorgehen, Prävention ist mir wichtig! Unser Ziel legten wir im Arbeitsprogramm 2019-2024 fest. Hier werden unter dem Punkt Die Jugend in die Mitte nehmen Gewalt-Präventionsprojekte an Schulen und in Jugendhäusern konsequent fortgesetzt.“

Präventive Angebote:
Die Fachkräfte der Offenen Jugendarbeit führen auf Anfrage vierstündige Präventions-Workshops in Schulklassen durch. In den letzten vier Jahren gelang es 327 Workshops durchzuführen und weitere 97 sind für das kommende Wintersemester geplant. „Mobbing auszuüben ist eine klare Entscheidung, dies tut man nicht zufällig – oft sind die Folgen nicht bewusst. Daher ist es wichtig, präventiv mit den jungen Menschen zu arbeiten. Aufgeklärte Jugendliche können besser darüber entscheiden was sie tun. Ebenso wichtig ist die Arbeit mit der gesamten Klasse, die gemeinsam an Lösungsstrategien arbeiten.“ erläutert Sozialarbeiterin Kerstin Hofer. Zusätzlich steht die Offene Jugendarbeit bei Mobbing auch außerhalb des Schulkontext als Ansprechperson für Jugendliche in den regionalen Jugendhäusern zur Verfügung.

Presseaussendung vom Koordinationsbüro für Offene Jugendarbeit und Entwicklung (06.09.2021)