Am Dienstagabend, dem 30. September, war es endlich so weit: Vor ausverkauftem Haus mit rund 250 Teilnehmenden fand im BORG Egg der langersehnte Vortrag mit dem Spiegel-Bestsellerautor Dominik Forster statt. Eingeladen hatten der Vorarlberger Familienverband, das BORG Egg und die Regio Bregenzerwald, unterstützt durch weitere starke Partner aus der Region.
Schon zu Beginn war die Atmosphäre von gespannter Erwartung geprägt – und Dominik Forster enttäuschte nicht. Mit einer Mischung aus schonungsloser Ehrlichkeit, emotionaler Wucht und überraschend viel Humor nahm er das Publikum mit auf eine Reise durch seine Lebensgeschichte: Vom 13-jährigen, einsamen Mobbingopfer ohne familiären Rückhalt über die ersten Fluchten in Alkohol, Nikotin und Cannabis bis hin zur gefährlichen Spirale aus Speed, Amphetaminen und Crystal Meth.
Unter Drogeneinfluss verlor der schüchterne, schlaksige Junge seine Selbstzweifel – und entwickelte sich zum selbsternannten „Obergangster“. Inspiriert von der Berliner Rap-Szene rund um Bushido, Sido und Aggro Berlin führte ihn sein Weg in kürzester Zeit vom Konsumenten zum Abhängigen und schließlich zum Dealer. Mit 21 Jahren endete diese zerstörerische Karriere abrupt: Ein SEK-Einsatz, 1,5 Kilo Speed und eine Haftstrafe von fast drei Jahren markierten den Tiefpunkt.
Doch Dominik Forsters Geschichte ist eine von tiefem Absturz – und von Aufstehen und Neubeginn. Nach seiner Haft wurde er erneut rückfällig, bis ein einschneidendes Erlebnis ihn dazu brachte, sich in eine intensive Einzeltherapie zu begeben. Symbolträchtig überquerte er anschließend zu Fuß die Alpen – und schlug einen neuen Lebensweg ein.
Heute, über zehn Jahre später, ist Dominik Forster einer der gefragtesten Referenten im deutschsprachigen Raum. Mit über 1.000 Vorträgen und zwei Spiegel-Bestsellern im Gepäck erreicht er vor allem Jugendliche und junge Erwachsene dort, wo es wirklich zählt: ehrlich, direkt und ungeschönt.
Der Abend in Egg zeigte eindrucksvoll, warum seine Arbeit so wertvoll ist. Mit seiner unverstellten Art gelang es Forster, nicht nur zu schockieren, sondern auch nachdenklich zu machen – und gleichzeitig Hoffnung zu geben, dass jeder Mensch eine zweite Chance verdient.
Im Anschluss an den Vortrag kamen verschiedene Vertreterinnen und Vertreter aus der Region auf die Bühne – darunter Bürgermeisterinnen, Bürgermeister sowie Mitglieder der SUPRO und weiterer Institutionen. In kurzen Statements betonten sie die aktuelle Brisanz des Themas Sucht im Land und die Wichtigkeit von Präventionsarbeit auf allen Ebenen.
Ein herzlicher Dank gilt der Regio Bregenzerwald, dem BORG EGG sowie der Käsestraße Bregenzerwald für ihre wertvolle Unterstützung und Kooperation, die diesen Abend in dieser Form möglich gemacht haben.
Die Botschaft des Abends bleibt: Suchtprävention braucht Ehrlichkeit, Mut und starke Stimmen wie die von Dominik Forster.
