Altmünster / Gmunden – Seit Anfang dieses Jahres gibt es auch in Österreich eine starke Stimme für eine gesunde und unbeschwerte Kindheit: Der gemeinnützige Verein „Smartphone Freie Kindheit Österreich“ wurde von den beiden Gründerinnen Stephanie Blase und Irene Gerhardinger ins Leben gerufen.
Als engagierte Elterninitiative setzt sich der Verein gezielt für den Schutz von Kindern und Jugendlichen ein – mit dem Fokus auf einen verantwortungsvollen und altersgerechten Umgang mit digitalen Medien, insbesondere Smartphones. Bereits mit der offiziellen Anerkennung als Partner der britischen Bewegung „Smartphone Free Childhood UK“, die inzwischen über 200.000 Eltern vereint, konnte die österreichische Initiative einen bedeutenden Meilenstein erreichen.
Das Ziel des Vereins: Aufklärung über die Auswirkungen von Smartphones auf Kinder und Jugendliche, Vernetzung von Eltern, Pädagog:innen und Interessierten sowie ein gesellschaftliches Umdenken beim Umgang mit Smartphones im Kindesalter.
Besorgniserregende Zahlen: Smartphone-Nutzung bei Jugendlichen auf Rekordniveau
Die Brisanz des Themas zeigt sich deutlich: Laut der „Mental Health Days“-Studie 2024 verbringen 14-jährige Jugendliche in Österreich durchschnittlich 3,7 Stunden täglich am Smartphone – hinzu kommen Bildschirmzeiten durch Schul-Computer, Tablets, Gaming und Fernsehen. Die Folgen für die mentale Gesundheit, die soziale Entwicklung und schulische Leistungen sind gravierend und durch zahlreiche wissenschaftliche Studien eindeutig belegt.
Politischer Rückenwind: Smartphone-Verbot an Schulen als erster Schritt
Besonders erfreut zeigt sich die Initiative über die kürzlich von Bildungsminister Christoph Wiederkehr angekündigte Maßnahme, Schulen zur Smartphone-freien Zone zu machen – ein Anliegen, für das sich „Smartphonefreie Kindheit Österreich“ seit Monaten stark macht, unter anderem mit einer eigenen Online-Petition. „Das Smartphone-Verbot an Schulen ist ein sehr wichtiger Schritt für eine gesunde, ungestörte Lernumgebung – doch es braucht eine klare und konsequente Umsetzung,“ betonen die Initiatorinnen.
Und bei diesem Schritt soll es nicht bleiben: Die Vision des Vereins ist es, dass eine smartphonefreie Kindheit bis mindestens 14 Jahre wieder zur gesellschaftlichen Norm wird. Ziel ist, das Einstiegsalter für Smartphones deutlich zu erhöhen, um Kindern die Möglichkeit zu geben, frei von digitalen Dauerreizen aufzuwachsen. Zahlreiche internationale Studien belegen: Je später der Einstieg ins Smartphone-Leben, desto besser für die psychische und physische Gesundheit bis ins Erwachsenenalter. „Leider erleben wir aktuell das Gegenteil – Kinder bekommen immer früher ein Smartphone. Dem wollen wir als Elterninitiative gemeinsam mit der Politik und Gesellschaft entgegenwirken,“ so Stephanie Blase und Irene Gerhardinger.
Breite Unterstützung aus der Region Gmunden und Altmünster
Die Initiative erhält bereits heute starke Unterstützung in der Region: So haben Bürgermeister Martin Pelzer (Altmünster) und Bürgermeister Stefan Krapf (Gmunden) ihre aktive Mitwirkung und Unterstützung zugesichert. Beide sehen die Initiative als wichtigen Beitrag zum Schutz und zur gesunden Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Ebenso die Schulleitungen der Schulen im Bezirk zeigen sich entschlossen, das Smartphone-Verbot konsequent umzusetzen und darüber hinaus Eltern aktiv für dieses Thema zu sensibilisieren.
Sportvereine als wichtige Partner: Konzentration statt Ablenkung
Aber nicht nur in Schulen, auch in den Sportvereinen der Region findet die Initiative bereits überzeugte Mitstreiter: Die Raiffeisen Basket Swans Gmunden, der Fußballverein NWZ Traunkirchen sowie die 3×3 Streetballtour zählen zu den ersten offiziellen Unterstützern. „Gerade im Sport sehen wir täglich, wie sehr die Konzentration und Leistungsfähigkeit durch die permanente Smartphone-Nutzung beeinträchtigt werden.“ Da sind sich die Nachwuchsleiter von Fußball und Basketball einig.
Gemeinsam stark: Vernetzung für Eltern und Interessierte
Der Verein lädt Eltern, Lehrkräfte, Vereine und alle Interessierten ein, sich aktiv an der Initiative zu beteiligen. Über organisierte WhatsApp-Gruppen vernetzen sich bereits jetzt Eltern, die ihre Kinder bewusst ohne Smartphone, stattdessen mit einfachen Handys ohne Internet aufwachsen lassen möchten. „Je mehr Eltern diesen Weg gehen, desto geringer wird der Gruppendruck für die Kinder, ein Smartphone besitzen zu müssen. Unsere Devise lautet: Simple Phones statt Smartphones – ohne die Gefahren des Internets,“ so die Initiatorinnen.
Kontakt und weitere Informationen
Mehr Informationen zur Initiative, den aktuellen Projekten und den Vernetzungs-Möglichkeiten finden Interessierte auf der offiziellen Website: www.smartphone-freie-kindheit.at