Wie findet man am besten die eigenen Potenziale? Vor kurzem haben wir uns mit Dr. Mark Markus und Karl Büchsenmeister zum Gespräch in Friedrichshafen am Bodensee getroffen. Das Thema: Das „Working Genius“-Modell von Patrick Lencioni und dessen Anwendung in verschiedenen Lebensphasen und beruflichen Kontexten. Auch für junge Menschen bietet dieses Framework spannende Perspektiven zur Selbsterkenntnis und beruflichen Orientierung.
„Working Genius ist mehr als nur ein weiteres Persönlichkeitsmodell“, betont Dr. Mark Markus gleich zu Beginn unseres Gesprächs. Der erfahrene Berater und Coach bei Phormolog hat sich intensiv mit dem Konzept auseinandergesetzt und ein weiterführendes Framework zur Kompetenzentwicklung darauf aufgebaut. „Was mich von Anfang an begeistert hat, ist die Einfachheit und gleichzeitig die Tiefe des Modells.“
Die sechs Typen des Working Genius
Markus, der das Modell in verschiedenen Organisationskontexten anwendet, erklärt uns die Grundlagen: „Das Modell identifiziert sechs verschiedene Talente oder ‚Genies‘, die in jedem Team vertreten sein sollten, um erfolgreich zu sein.“ Diese sechs Talente sind:
- Wonder (Wundern) – Die Fähigkeit, über Möglichkeiten und Potenziale nachzudenken
- Invention (Erfindung) – Das Talent, kreative Lösungen und neue Ideen zu entwickeln
- Discernment (Unterscheidung) – Die Gabe, intuitiv zu erkennen, ob etwas funktionieren wird
- Galvanizing (Motivierung) – Die Fähigkeit, andere für Ideen zu begeistern und zu mobilisieren
- Enablement (Befähigung) – Das Talent, andere zu unterstützen und ihnen zu helfen
- Tenacity (Beharrlichkeit) – Die Gabe, Dinge zum Abschluss zu bringen und Ergebnisse zu liefern
„Das Besondere ist“, ergänzt Mark, „dass jeder Mensch in der Regel zwei dieser Genies als natürliche Stärken hat, zwei als Kompetenzen und zwei als potenzielle Frustrationsbereiche. Die Erkenntnis dieser Verteilung kann unglaublich befreiend sein.“
Der 10-Minuten-Test von Patrick Lencioni
Das „Working Genius“-Modell von Patrick Lencioni bietet einen innovativen Ansatz zur Identifizierung persönlicher Arbeitsstärken und zur Optimierung von Teamdynamiken. Der zehnminütige Assessment-Test ermittelt die individuellen „Genies“ (Stärken) und „Frustrationen“ (Schwächen) im Arbeitskontext und hilft Menschen, ihre natürlichen Talente zu erkennen und gezielt einzusetzen. Weltweit setzen viele dieses praxisnahe Instrument ein, um ihre Zusammenarbeit zu verbessern, effektivere Meetings zu gestalten und letztendlich die richtigen Personen an den richtigen Positionen einzusetzen.
Tools für die weitere Nutzung
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Die Bedeutung für junge Menschen
Besonders spannend fanden wir den Aspekt, wie das Working Genius-Modell jungen Menschen helfen kann, ihren Weg zu finden. Mark Markus erklärt: „Junge Menschen stehen heute vor einer überwältigenden Fülle an Möglichkeiten. Das Working Genius-Modell kann ihnen helfen, ihre natürlichen Stärken zu erkennen und berufliche Wege zu wählen, die zu diesen Stärken passen und somit die Bandbreite dieser Möglichkeiten einzugrenzen.“
Markus‘ Framework zur Kompetenzentwicklung
Ein Höhepunkt unseres Gesprächs war die Vorstellung von Mark Markus‘ weiterführendem Framework, das auf dem Working Genius-Modell aufbaut. „Ich habe erkannt, dass das Wissen um die eigenen Genies erst der Anfang ist. Der nächste Schritt ist die gezielte Entwicklung der Kompetenzen in diesen Bereichen.“
Sein Framework verknüpft die sechs Working Genius-Typen mit weiteren Datenquellen. „Es geht um drei Dimensionen: Purpose, Tools und Needs. Zunächst steht die Frage nach der eigenen Bestimmung im Mittelpunkt – warum bin ich hier? Wenn ich meinem Purpose entsprechend lebe, bin ich in meiner Kraft. Dazu gehört auch das Bewusstsein darüber, welches „Werkzeug“ ich bin – sinnbildlich gesprochen: Bin ich ein Skalpell oder ein Hammer? Nicht jeder ist für Marathonläufe gemacht, manche sprinten lieber. Schließlich geht es um die „Needs“ der Welt – also das, was wirklich gebraucht wird. An der Schnittstelle dieser drei Dimensionen entsteht ein Suchfeld für Lebens- und Berufsstrategien”, fasst er zusammen.
Unser persönlicher Bezug
Als wir selbst unsere Working Genius-Profile betrachteten, erkannten wir viele Muster, die unsere eigene Zusammenarbeit und unsere beruflichen Präferenzen erklären. „Das Modell hat uns eine gemeinsame Sprache gegeben, um über unsere Stärken und Herausforderungen zu sprechen“, teilt Veronika.
Guntram ergänzt: „Was ich besonders wertvoll finde, ist die Erkenntnis, dass jedes ‚Genie‘ gleich wichtig ist. Es geht nicht darum, dass bestimmte Typen besser sind als andere, sondern darum, wie wir unsere unterschiedlichen Stärken optimal kombinieren können.“
Fazit und Ausblick
Nach mehreren Stunden intensiven Austauschs waren wir überzeugt: Das Working Genius-Modell und Mark Markus‘ weiterführendes Framework bieten wertvolle Werkzeuge für die persönliche und berufliche Entwicklung – für junge Menschen am Anfang ihres Weges ebenso wie für Erwachsene, die ihre berufliche Erfüllung optimieren möchten.
Mark Markus nickt und fügt hinzu: „Die wahre Kraft entfaltet sich, wenn wir nicht nur unsere eigenen Genies kennen, sondern auch die der Menschen um uns herum. Dann können wir Teams bilden, in denen alle sechs Genies optimal vertreten sind.“
Wir verabschieden uns mit dem Gefühl, einen wertvollen Einblick in ein Modell gewonnen zu haben, das nicht nur theoretisch fundiert, sondern vor allem praktisch anwendbar ist.
Danke für den Austausch sagen Veronika & Guntram Bechtold
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