Rollen Im Wandel Gelb Blau

„Wir machen es zusammen“: Julia und Julian berichten von ihrer Rollenaufteilung

Der Familienverband holt mit seinen Podcast-Beiträgen die Vielfalt der Rollenbilder in Vorarlberg auf die Bühne. Bereits mehr als 1000 Mal wurden die Interviews schon angehört. In der aktuellen Folge berichten Julia Konzett und Julian Ribaux davon, wie eine weitgehend gleichgestellte Familienorganisation funktioniert. Die verschiedenen Rollen von Müttern, Vätern, Jugendlichen und Kindern sind in den nächsten Wochen auch Thema verschiedener Veranstaltungen.

Julia Konzett und Julian Ribaux war seit Beginn ihrer Beziehung klar, dass sie die Aufgaben zu Haushalt und Kindern fair aufteilen möchten. Seit ihr erstes Kind auf die Welt kam, arbeitete Julian nur 50 Prozent. So konnten sich die beiden nicht nur die Care-Arbeit aufteilen, sondern Julia erhielt Freiraum, um sich beruflich weiterzuentwickeln. „Mir ist es wichtig, Bestätigung auch von außen zu bekommen. Nur zu Hause zu sein drückt auf den Selbstwert“, erklärt Julia ihre Motivation, zu arbeiten. Auch heute arbeiten beide in Teilzeit.

Platz finden für die Bedürfnisse aller

Um sich über ihre Bedürfnisse klar zu werden, machte das Paar einen Zukunftsvisionstag und nahm sich Zeit für Fragen wie „Wohin wollen wir und was braucht es dafür?“. Auch im Alltag ist es ihnen wichtig, dass es immer wieder Zeitfenster für die Bedürfnisse jedes Einzelnen und für die Zweierbeziehung gibt. Dazu stimmen sie sich regelmäßig ab, wie die kommenden Tage organisiert werden und nutzen dabei auch Hilfsmittel wie Apps und Online-Kalender. „Wenn die Beziehung funktioniert, läuft es auch in der Familie gut“, ist Julia überzeugt.

Eine Herausforderung ist für die Familie die Kinderbetreuung. Gerade im alternativpädagogischen Bereich, für den sich Julia und Julian entschieden haben, fehlen Betreuungsmöglichkeiten, insbesondere am Nachmittag. Aber auch bei den öffentlichen Betreuungseinrichtungen gibt es genügend Handlungsbedarf: „Vorarlberg hat österreichweit das schlechteste Kinderbetreuungsangebot“ weiß Julia und ergänzt, dass sich dieses einige Familien finanziell gar nicht leisten könnten. Einen Betreuungsplatz bekämen nur Familien, in denen die Frau arbeite. Gleichzeitig ist es für Frauen kaum möglich, ohne einen Betreuungsplatz eine Arbeit zu finden. Für die Zukunft ihrer Kinder wünschen sich die beiden, dass diese selbst wählen können, wie sie ihr Leben führen und in ihrem Umfeld eine breite Palette an Lebensmodellen erfahren, an denen sie sich orientieren können.

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