fbpx

Verein „Gemeinsam Zukunft Lernen“ fordert Wahlfreiheit in der Beurteilungsform von Schülern

By 9. Juli 2021Allgemein
Schulen

Seit der umstrittenen Wiedereinführung der Ziffernnotenpflicht engagiert sich der Verein „Gemeinsam Zukunft Lernen“ für die Wahlfreiheit in der Beurteilungsform. Gemeinsam mit anderen Organisationen kämpfen wir für eine an den Erkenntnissen der Wissenschaft orientierte Bildungspolitik und damit verbunden auch für eine kindgerechte Leistungsrückmeldung. Es sind  parteipolitische Motive, die am Ziffernnotenzwang festhalten, und nicht bildungswissenschaftliche.

Das Institut für LehrerInnenbildung & Schulforschung der Universität Innsbruck hat im Jahr 2020 in einer Stellungnahme folgende Inhalte veröffentlicht:

  • Ziffernnoten erzeugen Konkurrenzdruck, haben negative Auswirkungen auf die Lernmotivation und weisen keinen Bezug zu inhaltlichen  Lernzielen auf.
  • Ziffernnoten sind als lernförderliche Rückmeldungen nicht geeignet.
  • Wissenschaftliche Gütekriterien Objektivität, Validität und Reliabilität (Personenunabhängigkeit, Gültigkeit und Zuverlässigkeit) können durch Noten nur unzureichend erfüllt werden.
  • Ziffern können die Komplexität der anzustrebenden Kompetenzen nicht abbilden und sind deshalb wenig aussagekräftig, suggerieren dabei jedoch Genauigkeit, Vergleichbarkeit und  Prognosefähigkeit, obwohl sie diese Kriterien nicht erfüllen.
  • Die weite Akzeptanz der Ziffernnoten basierten Beurteilung beruht vor allem auf der, über Generationen historisch gewachsenen Vertrautheit mit diesem System. (vgl. Stellungnahme zur Bürgerinitiative 25/BI betreffend „Die Ermöglichung der alternativen Leistungsbeurteilung ohne Noten im Rahmen der Schulautonomie“)

Corona zeigt den Wert von Wissenschaft für eine Gesellschaft. Orientieren wir uns doch bitte auch in der Bildung an dieser. Klar ist nun, dass, wenn Schülerinnen und Schüler am Freitag ihr Zeugnis für das vergangene Schuljahr erhalten, auch die Homeschooling-Kompetenzen ihrer Eltern, die familiären Ressourcen, IT-Ausstattung und vieles mehr in Ziffernnoten verpackt werden.Eine inhaltliche, individuelle Leistungsrückmeldung wird so ad absurdum geführt.

Gemeinsam Zeichen setzen.
Seit im Zeugnis ab der zweiten Klasse Volksschule wieder verpflichtend Ziffernnoten gegeben werden müssen, setzt der Verein „Gemeinsam Zukunft Lernen“ zu jedem Zeugnistag ein Zeichen für die  Wahlfreiheit in der Beurteilungsform. Angefangen mit der Petition „Nein zum Notenzwang – Ja zur Wahlfreiheit in der Beurteilungsform“, bei der mehr als 12.000 Menschen unser Anliegen mit ihrer Unterschrift unterstützten, bis hin zur Aktion „Worte statt Noten“, mit der auf einer eigens dafür eingerichteten Website wertschätzende, verbale Rückmeldungen gesammelt und veröffentlicht werden.

Mit Wortkarten möchten wir nun zum aktuellen Zeugnistag daran erinnern, dass es sich lohnt für wertschätzende Worte und die Wahlfreiheit in der Leistungsbeurteilung einzustehen. Alle Vorarlberger Volksschulen haben gedruckte Exemplare erhalten und sind dazu eingeladen, sie am Zeugnistag an ihre SchülerInnen zu verteilen. Gerne stehen wir für mögliche Fragen und Rückmeldungen zur Verfügung.

Kontakt
Simone Flatz
Obfrau Verein „Gemeinsam Zukunft Lernen“
Tel: 0664 9283706
Mail: simone.flatz@vol.at

Informationsbrief zur  Aktion Wortkarten „Worte statt Noten“.